Elisabeth Boesen

Scham und Schönheit

Über Identität und Selbstvergewisserung bei den Fulbe Nordbenins
Reihe: Beiträge zur Afrikaforschung
Scham und Schönheit
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  • 978-3-8258-4347-5
  • 14
  • 1999
  • 280
  • broschiert
  • 24,90
Die Arbeit handelt von den Fulbe Nordbenins, die als relativ seßhafte Rinderzüchter eine... mehr
Klappentext
Die Arbeit handelt von den Fulbe Nordbenins, die als relativ seßhafte Rinderzüchter eine Minderheit innerhalb der bäuerlichen Gesellschaft der Region darstellen. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage nach den Formen individueller und kollektiver Selbstreflexion. Die Nordbeniner Fulbe verfügen nicht über die üblichen Formen des symbolischen Identitätsausdrucks, wie religiös-rituelle Handlungen, künstlerische Darstellungen, Historiographie - daß sie dennoch weder kunstlos noch Kult-los sind, macht die Studie von Boesen klar. Konstitutiv für die Identitätsvorstellungen der Beniner Fulbe ist ein spezifischer Begriff von Fremdheit. Fremdheit hat hier zwei Erscheinungsformen: Scham und Schönheit. Anders formuliert: Fremdheit wird in der Kunst des Sich-Verbergens und in der des Sich-Zeigens zur Anschauung gebracht. Nach einer kurzen Einführung in die Sozialstruktur der Fulbe-Gemeinschaften Nordbenins, in der besonderes Gewicht auf die Betrachtung der Handlungs- und Wahrnehmungsmöglichkeiten des Einzelnen gelegt ist, widmet Boesen sich der Darstellung von pulaaku, dem Wert- und Normensystem der Fulbe. Ihre Analyse macht vor allem deutlich, daß pulaaku nicht lediglich als ein kulturelles Symbolsystem verstanden werden darf, sondern ein praktiziertes Ethos von großer ästhetischer und emotiver Kraft darstellt, in welchem die öffentliche Darstellung und Erfahrung von Scham einen zentralen Platz einnimmt. Der dritte Teil ihrer Studie behandelt die besondere Verbindung, die im Fall der Fulbe zwischen Jugend und Schönheit besteht, und damit die expressive Kompetenz und die spezifische Symbolisierungsfunktion, die den Jugendlichen hier zuerkannt werden.

Elisabeth Boesen ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem DFG-Projekt an der Universität Bayreuth
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