Materielle Dinge befriedigen nicht nur menschliche Bedürfnisse, sie repräsentieren auch kulturell festgelegte Normen und Werte und werden damit zu Kennzeichen persönlicher und kollektiver Identität. Als solche spielen sie stets auch eine entscheidende Rolle in interkulturellen Begegnungen. Unter diesem Gesichtspunkt untersucht die vorliegende Studie die Konfrontation zwischen katholischen Missionaren und den Algonquin-sprachigen Menominees im westlichen Seengebiet Nordamerikas. Die Analyse der wechselseitigen Deutung, Umdeutung und Manipulation materieller Symbole in diesem kulturellen Dialog eröffnet Einsichten in die Dynamik des religiösen und kulturellen Wandels und erschließt die enge Verflechtung von Dingen und Ideen in der indigenen Aneignung des Christentums.