Geschlechter Interferenzen

"Geschlecht" ist ein Begriff, der auf sehr verschiedene Dimensionen und Bedeutungsgehalte verweist: auf symbolische Geschlechterordnungen und Wissensordnungen, institutionalisierte Geschlechterverhältnisse, auf Subjektivierungsweisen und Selbstverhältnisse, auf Identitäts-, Sexualitäts- oder Körperkonstruktionen, ebenso auf Kategorien der sozialen Strukturierung, Differenzierung, Disziplinierung und Hierarchisierung als auch auf etwas, das in keiner Kategorie, keiner Konstruktion ankommen wird. Geschlecht ist insofern auch ein Begriff des Zwischen, eines Übergangs, der keinem dieser Bereiche ganz angehört. In dieser Reihe soll Geschlecht in einem solchen weiten Verständnis als paradigmatisches Feld begriffen werden, in dem und über das sich Übersetzungen, Grenzziehungen und -überschreitungen, Prozesse der Konstituierung sozio-materialer Phänomene, also ganz generell des 'Arbeitens' am Vorstellbaren, Intelligiblen, Möglichen durch den Ausschluss des Unvorstellbaren, Unmöglichen, analysieren und begreifen lassen. Interferenzen beziehen sich nicht auf ein Original. Während Reflexionen das Gleiche an einem anderen Ort spiegeln, stellen Interferenzen heterogene Muster vielfältiger Verschiebung dar, die gleichzeitig gegensätzliche Positionierungen ermöglichen. Mit dem Begriff "Geschlechter Interferenzen" möchten wir dem Umstand Rechnung tragen, dass "Geschlecht" kein Feld an sich ist, es generiert mit anderen sozio-materialen Erscheinungen mehr oder weniger dauerhafte, kohärente oder flüchtige, schillernde Muster, Überlagerungen, Störungen, Bewegungen, Wellen, Dynamiken, die Gegenstand unterschiedlichster Disziplinen und Wissensformationen sind, zwischen denen wiederum - mit Blick auf "Geschlecht" - Resonanzen oder produktive Dissonanzen entstehen können. Im Fokus dieser Reihe, die unterschiedliche Wissenschaftsverständnisse und -kulturen zu den interferenten Beziehungen und Artikulationen von 'Geschlecht' befragen will, steht die kritische Beleuchtung der Zusammenhänge von Praktiken, Materialisierungen, Wissensformen und Handeln/Handlungsfähigkeit. Inwiefern kann "Geschlecht" Teil einer kritischen Bewegung/Praxis sein, die beständig die Grenzen des Wahrnehmbaren und (An)erkennbaren zu erweitern sucht - und die diese Dehnung des Unbestimmten als Handlungsfähigkeit begreift?

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Geschlechter Interferenzen
"Geschlecht" ist ein Begriff, der auf sehr verschiedene Dimensionen und Bedeutungsgehalte verweist: auf symbolische Geschlechterordnungen und Wissensordnungen, institutionalisierte Geschlechterverhältnisse, auf Subjektivierungsweisen und Selbstverhältnisse, auf Identitäts-, Sexualitäts- oder Körperkonstruktionen, ebenso auf Kategorien der sozialen Strukturierung, Differenzierung, Disziplinierung und Hierarchisierung als auch auf etwas, das in keiner Kategorie, keiner Konstruktion ankommen wird. Geschlecht ist insofern auch ein Begriff des Zwischen, eines Übergangs, der keinem dieser Bereiche ganz angehört. In dieser Reihe soll Geschlecht in einem solchen weiten Verständnis als paradigmatisches Feld begriffen werden, in dem und über das sich Übersetzungen, Grenzziehungen und -überschreitungen, Prozesse der Konstituierung sozio-materialer Phänomene, also ganz generell des 'Arbeitens' am Vorstellbaren, Intelligiblen, Möglichen durch den Ausschluss des Unvorstellbaren, Unmöglichen, analysieren und begreifen lassen. Interferenzen beziehen sich nicht auf ein Original. Während Reflexionen das Gleiche an einem anderen Ort spiegeln, stellen Interferenzen heterogene Muster vielfältiger Verschiebung dar, die gleichzeitig gegensätzliche Positionierungen ermöglichen. Mit dem Begriff "Geschlechter Interferenzen" möchten wir dem Umstand Rechnung tragen, dass "Geschlecht" kein Feld an sich ist, es generiert mit anderen sozio-materialen Erscheinungen mehr oder weniger dauerhafte, kohärente oder flüchtige, schillernde Muster, Überlagerungen, Störungen, Bewegungen, Wellen, Dynamiken, die Gegenstand unterschiedlichster Disziplinen und Wissensformationen sind, zwischen denen wiederum - mit Blick auf "Geschlecht" - Resonanzen oder produktive Dissonanzen entstehen können. Im Fokus dieser Reihe, die unterschiedliche Wissenschaftsverständnisse und -kulturen zu den interferenten Beziehungen und Artikulationen von 'Geschlecht' befragen will, steht die kritische Beleuchtung der Zusammenhänge von Praktiken, Materialisierungen, Wissensformen und Handeln/Handlungsfähigkeit. Inwiefern kann "Geschlecht" Teil einer kritischen Bewegung/Praxis sein, die beständig die Grenzen des Wahrnehmbaren und (An)erkennbaren zu erweitern sucht - und die diese Dehnung des Unbestimmten als Handlungsfähigkeit begreift?

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