In proposito paupertatis

ab 20,90 

Gert Melville, Annette Kehnel (Hrsg.)

Studien zum Armutsverständnis bei den mittelalterlichen Bettelorden

ISBN 978-3-8258-5340-3
Band-Nr. 13
Jahr 2001
Seiten 248
Bindung broschiert
Reihe Vita regularis – Ordnungen und Deutungen religiosen Lebens im Mittelalter. Abhandlungen

Beschreibung

Die freiwillige Armut bildet in ihren vielfältigen kulturhistorischen
Verflechtungen ein nicht leicht überschaubares Feld: Armut als symbolische
Darstellung von Weltverachtung und Gottesnähe; Armut als Ursprungsmythos
religiösen Lebens; Armut als Komplexitätsreduktion, autorisiert durch den
Rückbezug auf die vita apostolica bzw. die vita evangelica; Armut als
Fundierung spiritueller wie organisatorischer Autorität; Armut als
Provokation herrschender Diskurse und Gesellschaftsordnungen; Armut als
stets abrufbares Reformprinzip; Armut als wirtschaftliches Problem, etc.
Der vorliegende Band stellt diese Polyvalenz der optionalen Armut am
historischen Beispiel mittelalterlicher Bettelorden erneut zur Diskussion
und untersucht das propositum paupertatis zuerst und vor allem als ein
konsumtives Legitimations- und Funktionsprinzip im
Institutionalisierungsprozeß der Bettelorden. Sein Anliegen sähen die
Herausgeber und Beitragenden in hohem Maße erfüllt, wenn die
facettenreichen Überlegungen den ordensgeschichtlichen Diskursen über die
Armut weitere Anstöße geben würden.


Gert Melville ist Professor an der
Technischen Universität Dresden.