Religiosität und Kontingenzbewältigung

ab 35,90 

Norbert Ammermann

Empirische und konstrukttheoretische Umsetzungen für Religionspädagogik und Seelsorge

ISBN 978-3-8258-4822-1
Band-Nr. 6
Jahr 2000
Seiten 424
Bindung broschiert
Reihe Empirische Theologie/Empirical Theology

Artikelnummer: 978-3-8258-4822-1 Kategorien: ,

Beschreibung

Religion als Kontingenzbewältigung gilt als das Synonym für Diskursivität
von Religionssoziologie, religiöser Entwicklungspsychologie und
praktisch-theologischen Arbeitens in Religionspädagogik, Poimenik,
Gemeindekybernetik u.a.m. Es bleiben diffizile Fragen und offene Probleme.
Eine diffizile Frage z.B.: Die Explorationsmethoden strukturgenetischer
Ansätze sind vielfach zu grob gerastert und bieten kaum eindeutige
Validitätskriterien. Wie kann ihr empirisches Design verfeinert werden?
Ein offenes Problem z.B.: Wie kann der von der praktischen Theologie
angestrebte und dringendst benötigte Diskurs mit moderner
kogni-tivistischer, konstrukttheoretischer und
bewusstseinsphänomenologischer Forschung, die in sich schon ein Paradigma
interdisziplinärer Arbeit darstellt, so aufgenommen werden, dass ihr
ureigenstes Anliegen, den Menschen in seiner Gottesbeziehung verstehen und
thematisieren zu wollen, adäquat formuliert und zugleich für
interdisziplinäres Arbeiten offen evaluiert werden kann?

Die Studie von Norbert Ammermann untersucht empirische und
konstrukttheoretische Operationalisierungsmöglichkeiten des
Kontingenzbegriffs, um diesen für eine empirische Theologie kritisch zu
rezipieren. Ausgehend vom Subjektivitätsverständnis bei Schleiermacher und
dessen postulierter Ichhaftigkeit des Menschen in jeder religiösen
Erfahrung wird die Diskussion mit kognitivistischen und
konstruktivistischen Konzeptionen aufgenommen. Auf der Basis
konstruktpsychologischer Methodik wird ein vom Autor am Department for
Psychology University of Memphis (USA) entwickeltes, empirisches Verfahren
zur Erhebung individueller, religiöse Erfahrung konstituierender
Konstrukte vorgestellt. Religionspsychologische, vor allem dem Intro- und
Extraversionsmodell verpflichtete Konzeption werden damit kritisch
befragt. Ebenso werden strukturgenetische Entwicklungsansätze in ihrer
Übernahme durch Religionspädagogik und praktischer Theologie kritisch
diskutiert. Abschliessend werden grundsätzliche Überlegungen zur
Verhältnisbestimmung von Erfahrung und theologischer Aussage ausgeführt.


Norbert Ammermann ist Pfarrer der Ev. Westf. Landeskirche
und arbeitete in Seelsorge, ethischem Unterricht, Ethikberatung, Gemeinde-
und Erwachsenenbildung. Verschiedene Vertretungsprofessuren, z. Zt. in ev.
Religionspädagogik am Institut für ev. Theologie der PH/Universität
Erfürt. Von ihm sind erschienen Zur Konstruktion von Seelsorge;
Subjekt, Logik, Empirie; Seelsorge im Religionsunterricht.