Beschreibung
Diese Studie bietet eine ideengeschichtliche Rekonstruktion des
Lernbegriffs in der modernen ökumenischen Bewegung des 20. Jahrhunderts.
Der mit dem Fortschrittsbewußtsein der Moderne, dem
Menschenrechtsgedanken, dem Parlamentarismus als Prinzip kirchlicher
Selbstorganisation und dem Bildungsbegriff verbündete Protestantismus
Westeuropas und der angelsächsischen Welt, der die neuzeitliche
ökumenische Bewegung nachhaltig beeinflußt hat, hatte den Lernbegriff von
Anfang an zentral gestellt, um zwischenkirchliche Beziehungen sowie die
Nord-Süd-Problematik zu bearbeiten. Die “westliche” Perspektive dieser
Beziehung und das damit verbundene Lernprojekt wird von vielen
Mitgliedskirchen des ÖRK nicht mehr geteilt. Die Didaktik des ökumenischen
Lernens muß sich den neuen Herausforderungen stellen. Dazu muß man wissen,
welche Funktion ökumenisches Lernen im Lebenszusammenhang der ökumenischen
Bewegung hatte und haben kann.
Klaus Alois Baier (geb. 1941) ist promovierter Theologe,
Privatdozent und em. Oberkirchenrat. Er lebt im Ruhestand in Oldenburg
(Oldb.) und auf der Insel Pellworm.