Beschreibung
In den dichtbesiedelten mittleren Höhenlagen des
nepalesischen Himalayas findet man ein agroforstliches
Landnutzungssystem, in dem Bäume, die überwiegend zur
Futtergewinnung genutzt werden, eine zentrale Rolle spielen.
Mit dem Begriff “Futterbäume” werden Gehölze bezeichnet,
die auf Privatland in die Feldflur integriert sind und zum
Zweck der Futternutzung jährlich geschneitelt werden.
In der vorliegenden Untersuchung wird zuerst der Frage
nachgegangen, warum in den letzten Jahrzehnten eine
erhebliche Zunahme der Bäume auf privaten Flächen
stattgefunden hat und wo sich diese am deutlichsten zeigt.
Besonderer Wert wird auf die Analyse des traditionellen
Wissens gelegt. Dieses ist nötig um die Komponente
Futterbaum überhaupt erfolgreich in ein Landnutzungssystem
einzubeziehen, das sich durch eine außergewöhnlich enge
räumliche, funktionale und ökonomische Vernetzung zwischen
Tierhaltung, Ackerbau und Waldnutzung auszeichnet. Die
Ergebnisse zeigen nicht nur ein vielfältiges, komplexes
traditionelles Wissen der Bevölkerung, sondern auch die
häufig in Abrede gestellte Innovationsfähigkeit von
subsistenzorientiert wirtschaftenden Bauern und Bäuerinnen.