Beschreibung
Über 60% des koreanischen Wortschatzes besteht aus Sinokoreanismen. Die
sinokoreanischen Lautungen in den heute verwendeten
chinesisch-koreanischen Zeichenlexika basieren weitgehenst auf den in der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts festgelegten Lautungen. In
vorliegendem Band wird die Verfahrensweise der Standardisierung der
sinokoreanischen Lautungen in den Reimwörterbüchern des 18. Jahrhunderts,
insbesondere im Samun-songhui (1751), erörtert. Die anschließende
Auswertung lüftet das Geheimnis der verborgenen Motivation für die
Schaffung dieser Reimwörterbücher: Lautveränderungen im Neukoreanischen,
insbesondere die t-Palatalisierung, waren der entscheidende Grund für ihre
Kompilation. Mit Hilfe von Tricks versuchte man, die Aussprache der
sinokoreanischen Lautungen Veränderungen innerhalb der koreanischen
Sprache anzupassen, dies jedoch offiziell als Anpassung an “korrekte”
chinesische Lautungen auszugeben.
Dr. Rainer Dormels ist
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ostasienwissenschaften an der
Gerhard-Mercator-Universität Duisburg.