Beschreibung
Im Rahmen seines Hochrüstungsprogrammes ließ Saddam Hussein auch
biologische Kampfmittel produzieren und munitionieren – genug, um die
Menschheit gleich mehrfach umzubringen. Wie aber hielt es der
deutsche Diktator ein halbes Jahrhundert zuvor mit solchen
Massenvernichtungswaffen? Bereitete er wieder den Einsatz von Bakterien
als Waffe vor, wie dies deutsche Militärs bereits im Ersten Weltkrieg
vorexerziert hatten?
Nach Meinung von Emigranten, nach Erkenntnissen von ausländischen
Geheimdienste und nach der beschworenen Aussage eines deutschen
Generalarztes auf dem Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß wollte auch Hitler
den biologischen Krieg.
Aber das stimmte nicht. Tatsächlich gab es in Deutschland vor und während
des Zweiten Weltkrieges kaum Vorbereitungen zur offensiven biologischen
Kriegsführung. Reichswehr und Wehrmacht waren an anderen Waffensystemen
interessiert, und selbst Hitler war nicht für sondern
gegen den Einsatz von Biowaffen.
Professor Erhard Geißler, Genetiker, Virologe und Abrüstungsexperte vom
Berliner Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin belegt dies in seinem
neuesten Buch auf der Grundlage von zahlreichen Dokumenten und diskutiert,
was die möglichen Motive für Hitlers Entscheidung waren: Folgte er
Expertenrat? Hielt ihn seine fast krankhafte Angst vor Bakterien davon ab,
Mikroben als Waffe einzusetzen? War es Angst vor gegnerischen
gleichartigen Vergeltungsschlägen? Oder fühlte er sich gar an einen
Völkerrechtsvertrag gebunden, an das Genfer Protokoll, das den Einsatz von
Biowaffen verbietet?