Bilder vom Tod

ab 10,90 

Dorle Dracklé (Hrsg.)

Kulturwissenschaftliche Perspektiven

ISBN 978-3-8258-3895-1
Band-Nr. 44
Jahr 2001
Seiten 216
Bindung broschiert
Reihe Interethnische Beziehungen und Kulturwandel. Ethnologische Beiträge zu soziokultureller

Beschreibung

Kulturwissenschaftliche Studien zum Thema umfassen die ganze Spannbreite
menschlicher Auseinandersetzung mit dem Sterben, mit Tod und Trauer, und
hierzu gehört freilich auch die wissenschaftliche Perspektive selbst. Wir
Kulturwissenschaftler beschäftigen uns ebenfalls mit den Ängsten vor Tod
und Sterben und mit unseren Versuchen, eine Haltung gegenüber dem
unausweichlichen Schicksal einzunehmen. Wir untersuchen die Bilder vom
Tod, die sich Menschen zu allen Zeiten und in allen Kulturen vom Tod
gemacht haben und machen. Wir betrachten sie als Phänomene, die eine
intensive Auseinandersetzung mit dem Tod darstellen, auf bildlicher,
akustischer, emotionaler und virtueller Ebene. Es ist der Versuch, dieses
Phänomen in seiner ganzen emotionalen Tiefe zu verstehen und zu
beschreiben, es ist der Versuch, das Unausweichliche zu interpretieren und
Todesvorstellungen und Jenseitserwartungen in verschiedenen Kulturen der
Welt miteinander zu vergleichen. Aus diesen Fragestellungen
kristallisieren sich zwei Kernfragen heraus: Wie gehen wir in unserer
Kultur mit dem Thema Tod um? Und: Wie zeigen uns Bilder vom Tod eine
umfassende Sicht auf Kultur, auf das Leben? Die in diesem Sammelband
versammelten Autoren verschiedener kulturwissenschaftlicher Fächer bringen
ihre jeweiligen Perspektiven in das allgemeine Gespräch über den Tod ein
und nähern sich entsprechend ihrer eigenen Fachtraditionen den entworfenen
Fragen. Wir werden gewahr, daß wir den Tod mit der Art und Weise
verknüpfen, mit der wir die Welt betrachten.

Inhalt:

In Memoriam: Der Tod als Sicht auf das Leben, Dorle Dracklé;
Heidegger und die Eigentlichkeit des Todes, Dorothea Frede;
Der Tod eines Feldherrn – über Judith und
Holofernes in der bildenden Kunst, Bettina Uppenkamp;
Physiognomie des Todes – Über Totenabbildungen,
Susanne Regener;
Zwischen Naturästhetik und Technokratie – Zur
Sozialgeschichte von Friedhöfen und Krematorien in der
Moderne, Norbert Fischer;
Orte der Erinnerung – Friedhöfe im Alentejo,
Dorle Dracklé;
Untote – Ethnologische Annäherungsversuche an ein
Paradoxon, Peter Bräunlein;
Hat die Hölle einen Schornstein – Aztekische und
christliche Jenseitsvorstellungen, Claudine Hartau;
Tod im antiken Rom, Henner von Hesberg;
Das Mysterium des Todes, Vladimir Karbusicky;
De morte transire ad vitam? – Das musikalische
Requiem zwischen Fürbitte und Anklage, Wolfgang Marx


Dorle Dracklé ist Professor für Ethnologie
am Bremer Institut für Kulturforschung (BIK) der
Universität Bremen.