Beschreibung
Dieser 1967 erstmals erschienene Beitrag zur Rechts- und
Herrschaftssoziologie ist zunächst eine kritische Darstellung der social
anthropology, welche nicht nur die ethnologische und soziologische
Fachdiskussion, sondern auch die politische Debatte in Deutschland
beeinflußt hat. Sigrist untersucht die Mechanismen, die in den
herrschaftslosen Gesellschaften Afrikas ein geregeltes Zusammenleben
ermöglichen, die Bedingungen, unter denen in derartigen Gesellschaften
Herrschaft entsteht, sowie die Konflikte zwischen den segmentären
Gesellschaften und den kolonialen wie postkolonialen Staatsapparaten. In
einem ausführlichen Vorwort zur dritten Auflage wird die
prinzipielle Gültigkeit der Analysen der social anthropology nachgewiesen.
Vor dem Hintergrund aktueller Krisen in der sich formierenden
Weltgesellschaft wird die Bedeutung der Konzeption der
Regulierten Anarchie für eine zukunftsoffene politische Anthropologie
aufgezeigt.
Dem Text der dritten Auflage wird ein Beitrag zu einem 2002 in Leipzig
organisierten Kolloquium vorangestellt. Er prõzisiert eine kritische Sicht der
Entwicklung der Theorie segmentõrer Gesellschaften und dokumentiert deren
aktuelle Relevanz.
Christian Sigrist ist em. Professor für Soziologie an der
Universität Münster.