Beschreibung
Warum vermeiden Menschen in Entscheidungssituationen
systematisch solche Handlungsalternativen, bei denen die
Eintretenswahrscheinlichkeiten der möglichen Ereignisse
nicht bekannt sind? Diese Frage untersuchte Catrin Rode
mittels experimenteller Spiele. Sie konnte mit ihrer Arbeit
zeigen, daß zwei unabhängige Faktoren die subjektive
Einschätzung von unsicheren Optionen beeinflussen. Zum einen
bewirkt eine kognitive Verzerrung der angenommenen
Wahrscheinlichkeitsverteilungen eine Aversion gegen
Handlungsalternativen ohne Information über die
Eintretenswahrscheinlichkeiten möglicher Ereignisse, zum
zweiten führen motivationale Effekte der
Entscheidungssituation zu einer Abwertung der Attraktivität
jeder möglichen Handlungsalternativen. Mit diesem Befund
liefert Rode einen wichtigen differenzierenden Beitrag zum
Verständnis menschlichen Entscheidungsverhaltens in
unsicheren Situationen.