Beschreibung
Lange Zeit hat sich die wissenschaftliche Diskussion der Pastoralbriefe
auf die Frage nach der Authentizität und dem kirchengeschichtlichen Ort
der drei Schreiben konzentriert. Ihre theologischen Aussagen, vor allem
aber ihre christologischen Sätze, haben in der Regel nur am Rande
Beachtung gefunden. Noch immer liegt der Schatten der Theologie des
Paulus über den Briefen an Timotheus und Titus und verdeckt die Sicht
auf die vielen Züge eigenständiger Interpretation vorgefundenen
Materials.
Die vorliegende Untersuchung bietet demgegenüber eine eingehende Analyse
der christologischen Texte und Traditionen der Pastoralbriefe, um von
dort aus das Gesamtcorpus der Schreiben in den Blick zu nehmen. Sie
fragt nach der Funktion der christologischen Sätze im Kontext der drei
Briefe und beleuchtet so die Christologie einer paulinischen Gemeinde im
Horizont ihrer besonderen Situation nach dem Tod des Apostels.
Karoline Läger, geb. 1963, Studium der evangelischen
Theologie in Bethel, Hamburg und Heidelberg. Erstes Theologisches Examen
1989, danach wissenschaftliche Hilfskraft und Vikariat in Göttingen.
Nach dem Zweiten Examen 1993 Repetentin der ev.-luth. Landeskirche
Hannovers an der Universität Hamburg. 1995 Promotion am Fachbereich
Evangelische Theologie der Universität Hamburg. Seit 1995 Pastorin der
hannoverschen Landeskirche.