Beschreibung
Einer problemorientierten literar- und redaktionskritischen
Untersuchung des 1. Korintherbriefs zeigt sich, daß die
paulinischen Textschichten in diesem Text auf ein
gemeinsames Grundproblem bezogen sind. Angsichts der zu
vermutenden Kommunikation eines substanzzentrierten
dualistischen Selbstverständnisses in der korinthischen
Gemeinde entwickelt Paulus briefstellerisch-rhetorische
Strategien, um eine nicht-dualistische Sprechweise zu
entwickeln, deren reifste Gestalt in 1Kor 1,4- 4,21
vorliegt. Dabei stößt Paulus zu Grundfragen der
Realitätsproblematik vor. Die Arbeit vertritt die These, daß
im Sinne des Paulus die aus der Glaubensperspektive
gedeutete Realität sachgemäß über einen komplex entwickelten
Kommunikationsbegriff zu beschreiben ist. Methodisch werden
die Regeln des paulinischen Sprechens, seine “Grammatik”,
möglichst genau beschrieben. Zugleich versucht die Arbeit,
sich ansatzweise dem Problem “Realität als Kommunikation”
in der Sache zu stellen.