Leprose als Streiter Gottes

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Kay Peter Jankrift

Institutionalisierung und Organisation des Ordens vom Heiligen Lazarus zu Jerusalem von seinen Anfängen bis zum Jahre 1350

ISBN 978-3-8258-2589-2
Band-Nr. 4
Jahr 1996
Seiten 272
Bindung broschiert
Reihe Vita regularis – Ordnungen und Deutungen religiosen Lebens im Mittelalter. Abhandlungen

Beschreibung

Im Mittelpunkt der Studie steht die organisatorische und institutionelle
Entwicklung einer Leprosenbruderschaft außerhalb der Mauern Jerusalems zum Orden
des Heiligen Lazarus. Vor dem Hintergrund einer Zeit, die als einzige Antwort
auf die Schrecken der unheilbaren Lepra den mit Entrechtung und Stigmatisierung
einhergehenden Ausschluß des Erkrankten aus der Welt der Gesunden kannte,
entwirft sie das Porträt einer außergewöhnlichen, von der historischen Forschung
bislang weitgehend unbeachteten Gemeinschaft. Beschränkten sich die Lazariter
anfangs auf die materielle und spirituelle Versorgung ihrer kranken Brüder, so
ließen sie sie schon bald aktiv teilhaben an der bedeutendsten Mission der
mittelalterlichen Christenheit: dem Kampf um das Heilige Land. Neben der
Entfaltung des Ordens in den Kreuzfahrerstaaten gilt die Untersuchung jedoch
auch dem Schicksal der europäischen Lazariterhäuser. Die Ausbildung seiner
hierarchischen Strukturen wird dabei ebenso analysiert wie seine normativen
Texte, die mit denen anderer Ritterorden und den Statuten europäischer
Leprosorien verglichen werden. Schließlich wendet sich die Studie unter
Berücksichtigung der ökonomischen Ressourcen der Lazariter und der allgemeinen
leprosenrechtlichen Entwicklung der Frage nach der militärischen und
hospitalischen Bedeutung des Ordens zu.