Beschreibung
Was bringt Menschen dazu, einem
totalitären Regime
Widerstand zu leisten? Dieser Frage ist in Deutschland zum
zweiten Mal in einem Jahrhundert Bedeutung zugewachsen. Was
wir darüber wissen könnten, ist so wenig nicht. Aber
Hilflosigkeit vor der Größe der gebrachten Opfer führt zu
Vergeßlichkeit. Ist es ideologische Standhaftigkeit,
politische Überzeugung, religiöses Bekenntnis, jugendliche
Geradlinigkeit oder die Treue zu bedrohten tradierten
Werten, die Menschen in den Aufstand treibt? Dieses Buch
zeigt am Widerstand gegen den deutschen Nationalsozialismus,
daß sich in ihm viele dieser Motive zusammenfanden. Daß
daraus keine politische Einheit wurde, widerspricht dem
nicht, sondern offenbart eher, wie stark diese Motive
wirkten. In der Erzählung und Analyse der Lebenswege von
Widerstandskämpferinnen und -kämpfern aus allen sozialen,
politischen und religiösen Lagern gibt, die Menschen mit
sehr unterschiedlichen Motiven und gleichem Ziel gehen
können. Auch ihr Scheitern muß berichtet werden, damit
individuelle Lebensentwürfe zugänglicher werden, die vor der
letzten Konsequenz nicht zurückschrecken. Die Geschichte von
Lebenswegen im Widerstand zu erzählen heißt, dessen
Möglichkeit in der Kommunikation der Gesellschaft
zugriffsfähig zu halten. Das in diesem Buch verarbeitete
Material entstammt dem Studium der einschlägigen Quellen,
dem Gespräch mit Zeitzeugen und der persönlichen Erfahrung
der Autorin.
Über die Autorin
Irmgard von der Lühe, 1919 in Neustrelitz in Mecklenburg
geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie
in Rostock und Freiburg i.Br., unter anderem bei Gerhard
Ritter und Martin Heidegger. Sie veröffentlichte Aufsätze,
Erzählungen, Gedichte und die nunmehr in der 4. Auflage
erschienene Biographie Elisabeth von Thaddens, die ein Opfer
des Nationalsozialismus wurde.