Newen Domo – “Die Kraft der Frauen”

ab 12,90 

Jens Schneider

ISBN 978-3-89473-644-5
Band-Nr. 2
Jahr 1993
Seiten 144
Bindung broschiert
Reihe Interethnische Beziehungen und Kulturwandel. Ethnologische Beiträge zu soziokultureller

Beschreibung

Über die Mapuche-Indianer in Chile ist viel
geschrieben
worden, auch in deutscher und englischer Sprache. Nur selten
allerdings beschäftigen die AutorInnen sich auch mit der
politischen Bewegung der Mapuche, obwohl sie zu den
aktivsten Südamerikas gehört. Quasi unbeachtet bleibt die
aktive Rolle der Frauen in dieser Bewegung. Das Buch
versucht diese Lücke zu füllen – auch in Reaktion auf das
in den letzten Jahren stetig gewachsene Interesse an den
jeweiligen Situationen der Frauen in der “Dritten Welt”.
In ausführlichen Interviews erzählen sechs
Mapucheführerinnen von ihrem politischen Werdegang, ihrer
Rolle in den Organisationen, aber auch von ihren
Widersprüchen und der Auseinandersetzung mit dem Machismo in
der Bewegung. Damit eng verbunden ist ihre Sicht auch auf
die Verteilung der Geschlechterrollen in der
Mapuchegesellschaft überhaupt. Dieser Teil, in dem die
Sichtweise der Frauen selbst zentral ist, wird ergänzt durch
zwei Exkurse: eine ausführliche Darstellung der historischen
Entwicklung der Mapuchebewegung und der Beteiligung der
Frauen nach 1900, sowie eine kritische Rückschau auf die
Darstellung der Mapuchegesellschaft in der ethnologischen
und sozialwissenschaftlichen Literatur dieses Jahrhunderts.
Wiederum ist es der Blick auf die Darstellung der Frauen,
der die groben Verzerrungen und Defizite der Wissenschaft
von den Mapuche am deutlichsten machen kann.

There has been written a lot about the
Mapuche-Indians in Chile, also in German and English. But
just occasionally the authors also look at the political
movement of the Mapuche, although it figures among the most
active ones in South America. Nearly no attention was paid
to the women in this movement. The book tries to fill this
gap – which is also a reaction to the increasing interest
of the last years in the specific situations of women in the
“Third World”. Six female Mapuche leaders tell in extended
interviews about their political career, their roles in the
organizations, but also about their contradictions and the
struggle with the machismo within the movement. Closely
related to this is their view on the gender distribution of
roles in Mapuche society in general. This part, in which the
perspective of the women themselves is central, is
complemented by two additional chapters: an extended
description of the historical development of the Mapuche
movement and the female participation after 1900 and a
critical review of the descriptions of Mapuche society in
the anthropological and sociological literature of this
century. Again it is the look on the presentation of the
women which most clearly shows the heavy distortions and
deficits of the scientific literature on the Mapuche.