Beschreibung
Selbsthilfestrategien gelten seit langem als möglicher
Ausweg aus vielen Problemen der Entwicklungsländer, so auch
zur Überwindung der Wohnungsnot. In der Praxis allerdings
haben entsprechend ausgerichtete Programme – von der
Weltbank und anderen Geberinstitutionen gefördert – bisher
nur selten die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt. Viele
Kritiker erklären diese Mißerfolge mit den
systemimmanenten Zwängen der kapitalistisch ausgerichteten
Ökonomien, in denen die Projekte durchgeführt wurden. Die
hier vorgelegte Arbeit untersucht am Beispiel Cubas, ob sich
ähnliche Einschränkungen auch in der Praxis eines
nicht-kapitalistischen Landes beobachten lassen, und welche
zusätzlichen Qualitäten Selbsthilfe-Wohnungsbauprogramme
in einem solchen Kontext entwickeln können. Wesentliche
Unterschiede, insbesondere im sozialen Bereich, werden
nachgewiesen. Dabei stellt der Autor auch innovative, im
Ausland noch nicht praktizierte Organisationsformen heraus,
deren Prinzipien eine realistische Antwort Obdachlosigkeit
und Wohnungsnot selbst in Marktwirtschaften des Nordens
darstellen könnten.