Deutsche NV-Politik in den 80er Jahren

ab 14,90 

Alexander Kelle

Zwischen Regimezwängen und Wirtschaftsinteressen

ISBN 978-3-89473-377-2
Band-Nr. 6
Jahr 1992
Seiten 180
Bindung broschiert
Reihe Studies on Effective Multilateralism for Sustainable Development

Beschreibung

Gegen Ende der 80er Jahre geriet die deutsche
Nichtverbreitungspolitik in eine schwere Krise. Der
Verdacht, deutsches Kernmaterial sei nach Pakistan und
Libyen geschmuggelt worden, ließ sogar einen Bruch des
Nichtverbreitungsvertrages möglich erscheinen. Wiederholt
wurde während der Überprüfung dieser Verdächtigungen der
Vorwurf geäußert, die Bundesrepublik habe die „Regeln“ des
Nichtverbreitungsregimes verletzt. Ist diese Kritik auch
zweifelsfrei gerechtfertigt, so wurde sie oft nicht
dahingehend differenziert, wer welche Regimeregeln verletzt
hatte, und wie dies möglich war. In den meisten Fällen
führte die Unkenntnis des Regimekonzeptes zu der
semantischen Konfusion bezüglich der Befolgung der Normen
und Regeln des NV-Regimes durch die
Bundesrepublik.
Dementsprechend stellt der Autor eine
Beschreibung des Regimekonzeptes der Analyse deutscher
NV-Politik voran. Die deutsche NV-Politik wird in die
jeweiligen Entwicklungsphasen des Regimes eingebettet und
der Einfluß des Regimes auf die deutsche Politik in den
einzelnen Phasen analysiert. Der Schwerpunkt der Analyse
liegt hierbei auf den Entwicklungen deutscher NV-Politik in
den 80er Jahren und der Überprüfung ebendieser Politik
hinsichtlich ihrer Übereinstimmung mit den Anforderungen des
Regimes. Vor dem Hintergrund der zwischen 1989 und 1991
erfolgten Verschärfung der deutschen
Exportkontrollgesetzgebung und den durch die Vereinigung der
beiden deutschen Staaten veränderten Einflußmöglichkeiten,
versucht der Autor abschließend Handlungsoptionen für eine
verantwortungsbewußte deutsche NV-Politik in den 90er Jahren
aufzuzeigen.