Beschreibung
Gegenstand dieser Arbeit ist das durch die mythogene Topik
von Liebe und Tod repräsentierte Darstellungsproblem
literarischer Mythologie: in Zeiten eines verschärften
Bilderverbots das Absolute neu erfinden zu müssen. Die
untersuchten Autoren erweisen sich einerseits als Erben
klassischer Kulturkritik, die seit Rousseau Eros und Tod in
einer zirkulären Denkfigur als Arche und Telos jener, Neue
Mythologie genannten triadischen Geschichtsphilosophie
konzipiert. Indem sie metapherntheoretische Begriffe ins
Zentrum ihrer Werke stellen – Tropen (Müller), Symbol
(Broch) und Gleichnis (Musil) -, reflektieren sie jedoch
auf neue Weise, daß der Mythos als Erfindung der Moderne
gerade von der Unmöglichkeit symbolischer Versöhnung
lebt.
Frank Werner Raepke, geb. 1959,
Studium der Germanistik, Philosophie, Pädagogik und
Mathematik in Köln, Münster und Bielefeld, erstes
Staatsexamen 1987, zweites Staatsexamen und Rigorosum 1993.