Doglientiri

ab 30,90 

Barbara Meier

Frauengemeinschaften in westafrikanischen Verwandtschaftssystemen, dargestellt am Beispiel der Bulsa in Nordghana

ISBN 978-3-89473-841-3
Band-Nr. 24
Jahr 1993
Seiten 278
Bindung broschiert

Artikelnummer: 978-3-89473-841-3 Kategorie:

Beschreibung

Doglientiri ist die Bezeichnung
der Bulsa für eine bislang in der Ethnologie vernachlässigte
Beziehung zwischen Frauen in Westafrika. Eine verheiratete
Frau holt eine jüngere „Klanschwester“ in ihren Haushalt
nach und verheiratet sie dort an einen Mann ihrer Wahl,
vorzugsweise den eigenen Ehemann. Religion und
Verwandtschaftsstruktur der Bulsa in Nordghana bilden den
Hintergrund für diese besondere Form der sororalen
Polygynie. Frauen obliegt die rituelle Verantwortung für die
Nachkommenschaft ihrer Brüder.
Doglientiri
veranschaulicht, daß Frauen in westafrikanischen
Gesellschaften eine lebenswichtige soziale und rituelle
Rolle zukommt. Die Arbeit beschreibt ferner den Wandel
dieser Sozialbeziehung in den großen Städten und betont die
Ausgleichfunktion, die sie in Krisensituationen erfüllt. Bei
Unfruchtbarkeit und Krankheit kompensieren die sogenannten
doglieba den Mangel.

Doglientiri is the term of the Bulsa for the
alliance between women of the same kin group. This
relationship, so far neglected by social anthropology,
implies that a married woman incorporates a younger
clanswoman into her household and later marries her off to a
man of her choice, preferably her own husband. This specific
form of sororal polygyny is firmly based on religious
beliefs
and the kinship structure of the Bulsa in northern Ghana.
Women bear the religious responsibility for their brothers‘
offspring. Doglientiri, therefore, demonstrates
that women play an important life-augmenting part in
Westafrican societies. The book considers the impact of
social change on doglientiri in towns. The
author focusses on the function of compensation which this
institution has in critical situations. In case of
barrenness or sickness the so called doglieba it
are the most likely to fill the gap.


Die Autorin: Barbara Meier, geboren
1965 in Wien, studierte Ethnologie, Politikwissenschaft und
Volkskunde in Münster. Promotion 1993. 1988/89 und 1990/91
unternahm sie Feldforschungen in Nordghana.