Beschreibung
Die Auseinandersetzung mit entwicklungspolitischen
Problemstellungen ist in der deutschsprachigen Ethnologie
eine neuere Erscheinung, die kaum vor die 80er Jahre
zurückreicht. Dieser Gegenstand gewinnt jedoch zunehmend an
Bedeutung; gleichzeitig scheiden sich an ihm die Geister
mehr als an jedem anderen. Die Arbeit versucht eine
Bestandsaufnahme:
sie spürt den Gründen für die spezifisch deutsche Situation nach;
fragt, inwieweit die Entwicklungsethnologie inzwischen im Fach verankert ist und
eine Systematisierung und theoretische Durchdringung erfahren hat;
arbeitet die diskutierten Aufgaben- und Rollenkonzeptionen heraus;
thematisiert die besondere Bedeutung von Kulturrelativismus und
Werturteilsproblematik für ein entwicklungsethnologisches Engagement;
untersucht den Stellenwert der Kultur in der Entwicklungspolitik der BRD und
fragt, ob mit dem einzigen umfassenden, von Kievelitz ausgearbeiteten Modell einer
Entwicklungsethnologie eine aus ethnologischer Sicht akzeptable Alternative zu den
gängigen Entwicklungskonzeptionen formuliert werden konnte.