Beschreibung
In den Selecta Dramata, die 1683 bei Joh. Bapt. Mayr in Salzburg erschienen,
versammelte der Benediktinerdichter Simon Rettenpacher (1634-1706) neun Stücke, die er
zuvor auf dem Universitätstheater in Salzburg oder auf dem Stiftstheater in Kremsmünster zur
Aufführung gebracht hatte. Mit diesen form- und stilbewussten, einer neustoizistischen
Tugendethik verpflichteten Bearbeitungen historisch-mythologischer Stoffe, darunter ein
Doppeldrama über den Untergang des makedonischen Herrscherhauses ( Demetrius,
1672, Perseus, 1674) und eine großangelegte Dramatisierung der Gründungslegende
von Kremsmünster ( Callirrhoes ac Theophobi amores, 1677), zeigte sich Rettenpacher
auf der Höhe seines Schaffens als der bedeutendste Schuldramatiker des österreichischen
Barock.
In insgesamt drei Bänden wird das dramatische Opus summum Rettenpachers im Rahmen der
Wiener Neudrucke erstmals vollständig zugänglich gemacht, übersetzt und aus den Quellen
erläutert. Der erste Teil bietet den barocken Druck in einer Reprographie, ergänzt um die als
Zeugnisse der theatralischen Realisierung bedeutsamen Salzburger Periochen.