Beschreibung
Die soziale Konstruktion von Geschlecht vollzieht sich in vielen kleinen
Prozessen gesellschaftlichen Handelns, dem sogenannten “doing gender”.
Anhand empirischer Untersuchungen aus verschiedenen Gesellschaften wird
dieser Vorgang analytisch nachvollzogen. Körper und Identität werden dabei
als Ziel, Mittel und Ausgangspunkt symbolischer und praxisorientierter
Bedeutungszuschreibungen verstanden. Die Produktion von Geschlecht
in den jeweiligen kulturellen Kontexten ist aber nicht auf einen Raum
außerhalb der Person der Forscherin oder des Forschers beschränkt,
sondern macht sie zu einem Teil dessen, was untersucht werden soll.
Inhalt:
KÖRPER: Ute Röschenthaler, Der nackte und der dekorierte Körper;
Willemijn de Jong, Das Haus der Lio als weiblicher Körper;
Susanne Schröter, Symbolisierungen weiblicher und männlicher Körper bei den Ngada in
Ostindonesien; Edwin Wieringa, Der flatterhafte
Schmetterling und die fröhlichen Früchte. Zwei malaiische
Gedichte von Muhammad Bakir aus dem Batavia des ausgehenden
19. Jahrhunderts.
IDENTITÄT: Lüder Tietz, Crooked Circles
and Straight Lines; Jutta Lauth Bacas,
Frauentourismus
und kultureller Wandel; Cornelia Giebeler, Die
autochthonen
spirituellen Heilerinnen aus Juchitán/Mexiko im Kontext
aktueller Festkultur.
FORSCHUNG: Claudia Roth, Kulturschock,
Macht, Erkenntnis; Ulrike Krasberg, Dialog und
Differenz; Sonja Speeter, Mit der Familie im Feld.
Susanne Schröter ist Mitarbeiterin des Frobenius-Instituts
in Frankfurt.