Beschreibung
Jedes neue Verbreitungsmedium hat spezifische
Formen politischer Kommunikation ermöglicht: Die
klassische Rhetorik reflektierte die Rationalitätspotenziale
einer stilistisch anspruchsvollen Rede;
auch Briefe und politische Biographien ordnen politische
Kommunikation durch genrespezifische Erwartungen
und Ansprüche.
Die elektronischen Medien scheinen eine neue
Dynamik zu entfalten, die man mit Begriffen wie
Mediokratie, Boulevardisierung oder Politainment
zu verstehen sucht. Denn die Massenmedien lassen
sich für eine meist bildorientierte Rhetorik nutzen,
die die klassischen Topoi der politischen Inszenierung
zwar aufgreift, diese aber zugleich umdeutet.
Die politischen Akteure scheinen dabei nicht nur
strategische Inszenierungen vorzunehmen, sondern
selbst den Ansprüchen der medialen Dispositive gehorchen
zu müssen.
Der Band versammelt Beiträge von Anne-Sophie
Barreau, Paula Diehl, Mohamed Ali Elhaou, Felix Heidenreich,
Jacob Leidenberger, Kolja Lindner, Samuel
Sieber, Daniel Schönpflug, Marion Schumm, Nadir
Weber und Enrico Zanette, die aus einem deutschfranzösischen
Austausch über diese Fragen hervorgegangen
sind.