Beschreibung
Fangen wir mit Merkmalen von Lutz Untersehers Schreiben an. Als erstes ist gewiss Präzision zu nennen, die von einem geradezu unglaublichen Erinnerungsvermögen und Sinn für Details gespeist ist. Man muss nie raten, wann oder wo sich ein geschildertes Ereignis zugetragen hat. Sein scharfer Blick gilt oft den Menschen, auf die er trifft. Ob in Asien, Australien, Amerika, Afrika oder Europa, der Verfasser zeichnet physiognomische Schnellportraits von Dutzenden und Aberdutzenden von Zeitgenossen, die diese Figuren trotz aller Satire dem Leser ganz lebendig vor den Augen erscheinen lassen. Lutz Unterseher hat keinerlei Furcht vor politisch inkorrektem Tonfall. Er kann reden, wie ihm der Volksmund gewachsen ist und spricht also auch gern mal “vulgo”. Erstaunlich ist, dass ihm “Wissenschaft”, er ist Soziologe und Verteidigungsforscher, zwar als Informationsquelle zu vielen Vignetten dient, ihn aber nicht dazu verführt, mit diesen Rollen seiner Autobiografie den Mantel des arroganten Besserwissens zu tragen. Lutz Unterseher hält sein wissenschaftliches Licht hinter dem autobiografischen Scheffel.