Julius von Kirchmann hat mit seiner These der „Werthlosigkeit der Jurisprudenz als Wissenschaft“ schon im Jahr 1848 die Frage nach dem Wissenschaftscharakter der Rechtswissenschaft bzw. der Rechtswissenschaften aufgeworfen, die bis heute weder eine abschließende Diskussion erfahren noch an Aktualität eingebüßt hat. Sie spiegelt sich etwa in Diskussionen um eine Verlagerung der juristischen Ausbildung an die Fachhochschulen oder der Frage der Rationalität gerichtlicher Wertungsentscheidungen wider und betrifft das Selbstverständnis aller juristischen Disziplinen einschließlich der juristischen Grundlagenfächer. Welche Bedeutung kommt ihnen bei der Begründung und Aufrechterhaltung des wissenschaftlichen Charakters der Rechtswissenschaft zu? Welche Erkenntnisinteressen, Erkenntnismöglichkeiten und Methoden prägen die juristischen Grundlagendisziplinen? In welchem Verhältnis stehen die Grundlagenfächer zur juristischen Methodenlehre und zur Rechtsdogmatik?
Aus deren Perspektive der Rechtsphilosophie, der Rechtstheorie und der Rechtssoziologie einen Beitrag zur Diskussion dieser und weiterer aktuellen Aspekte der grundlegenden Frage nach dem Grad der Wissenschaftlichkeit der Rechtswissenschaft bzw. Rechtswissenschaften zu leisten, ist das Ziel der 32. Tagung des Jungen Forums Rechtsphilosophie, die vom 24.09.24 bis zum 26.09.24 in Bayreuth stattfinden wird.
Über das JFR
Das Junge Forum Rechtsphilosophie (JFR) ist die Vereinigung junger deutschsprachiger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Rechts- und Sozialphilosophie, Rechtstheorie und Rechtssoziologie. Es wurde Anfang der 90er Jahre ins Leben gerufen und steht in enger Verbindung mit der Deutschen Sektion der 1909 begründeten Internationalen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie (IVR) . Die Mitgliedschaft im JFR ist kostenlos.
Das JFR dient dem Austausch und Kontakt unter jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Bereich der Rechtsphilosophie. Hierzu veranstaltet das JFR jährliche Tagungen, auf denen die Forschungsprojekte der Mitglieder in einem interessierten und informierten Kreis vorgestellt und diskutiert werden können.
Der LIT Verlag ist auf der Tagung präsent, indem er sein Programm präsentiert. Der Verlag wünscht allen Teilnehmenden eine gute und ertragreiche Zeit!