Beschreibung
Carvajal sucht angesichts des Schreckens des Putsches, der Diktatur, der Folter, der Hinrichtung, des Verschwindenlassens nicht nur als Mensch und Gefangener, sondern auch als Dichter nach einer Möglichkeit, der Realität im Prozess der Fragmentierung und Auflösung ihrer Strukturen, die er selbst erleidet und deren Zeuge er zudem ist, durch die Sprache eine Form zu geben, deren Ausdruck sich notwendigerweise verändern muss, um diesem Prozess Rechnung zu tragen. Im Gegensatz zu denen, die wie Theodor W. Adorno die Unmöglichkeit der Poesie nach Auschwitz erklärten, arbeitete er daran, die Grenzen der Sprache in die entgegengesetzte Richtung zu erweitern.
Mathias Sasse studierte Romanistik an der Ruhr-Universität Bochum sowie an der Universität zu Köln und promovierte über die „andere“ mexikanische Literatur. Heute arbeitet er als freier Übersetzer und hat unter einem Pseudonym bereits drei Romane veröffentlicht.

