Beschreibung
“Konversionsschriften sind Schriften, in denen Konvertiten Rechenschaft über ihren Bekenntniswechsel ablegen.” – So könnte eine knappe Definition dieser sprachwissenschaftlich bisher nicht zur Kenntnis genommenen Textsorte lauten. Ausgehend von der These, dass infolge der Reformation nicht nur “religiöser Staub” aufgewirbelt wurde, sondern sich die tiefgreifenden kulturellen Umwälzungen dieser Zeit auch auf den Bereich der Sprache ausgewirkt haben, fokussiert sich die vorliegende Studie auf Konversionsschriften der Frühen Neuzeit und versucht in drei Untersuchungsphasen Antwort auf die Frage nach einer konfessionellen Sprachgestaltung der Schriften zu finden. So scheint Konfession in der zum Teil hochgradig konstruierten Gattung der Konversionsschriften beispielhaft inszeniert zu werden. Dies untersucht die Arbeit sowohl auf mikro- als auch auf makrostruktureller (Text-)Ebene.
Sarah Rütter, geb. Horstkamp, promovierte 2012 an der Universität Münster und arbeitet derzeit als Studienrätin am Gymnasium Bad Iburg.