Beschreibung
Pflanzen sind in der Bibel allgegenwärtig, vom Anfang bis zum Ende: Bereits im 11. Vers heißt es (Gen 1,11): “Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe, und fruchtbare Bäume, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen, in denen ihr Same ist auf der Erde.” Zum Ende des Neuen Testaments, in einem der letzten Verse steht in der Offenbarung des Johannes (Offb 22,16): “Ich bin die Wurzel.“
Das Thema “Pflanzen in der Bibel” kann aber nicht nur auf den textlichen Inhalt der Bibel beschränkt werden: Bibeln sind aus Pflanzen bzw. Pflanzenteilen gefertigt worden. Der deutsche Terminus “Bibel” stammt vom griechischen “biblos“, das von dem Wort “byblos” abgeleitet ist, was wiederum ein aus dem Ägyptischen stammendes Lehnwort für das weiße Stengelmark der Papyrusstaude ist. Im Griechischen bezeichnete das Wort “biblion” zunächst alle Rollen oder Codices. Mit der Zeit wurde sprachlich daraus “die Bibel“. Pflanzenornamente und Pflanzensymbolik lassen sich zudem vielfach in handschriftlichen und gedruckten Bibeln, in Predigten, theologischen Schriften wie von Hildegard von Bingen, und an liturgischen Objekten oder auch in Kirchenräumen finden. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt an Pflanzen in der Bibel, Bibeln aus Pflanzen, Pflanzenornamente und Pflanzensymbolik aus verschiedenen Jahrhunderten.
Prof. Dr. Holger Strutwolf ist Lehrstuhlinhaber für Patristik und Neutestamentliche Textforschung und Direktor des Instituts für Neutestamentliche Textforschung (INTF) und des Bibelmuseums der WWU Münster.
Dr. Jan Graefe ist Kustos des Bibelmuseums der WWU Münster und war Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Bibelmuseen.