Beschreibung
Siegel sind in Altvorderasien eine der wichtigsten Quellen zur Rekonstruktion von Vorstellungswelten und sozialen Verhältnissen. Der vorliegende Band untersucht erstmals die Siegel der späteren geschichtlichen Phasen als Teil der langen Entwicklung altorientalischer Glyptik mit einer über 3000 Jahre alten Tradition.
Die sasanidische Glyptik erweist sich als Massenware vieler gesellschaftlicher Gruppen. In administrativen, merkantilen, juristischen, magisch-religiösen oder ästhetischen Kontexten sind Siegel nicht mehr auf politische oder ökonomische Eliten beschränkt. In Form, Gebrauch und Bildrepertoire führen sie altorientalische Traditionen fort, die als Quelle zur Frage nach Tradierung und Transformation von Wissen in der Gesellschaft des iranisch-mesopotamischen Raums ausgewertet werden.