Beschreibung
Mit der hier vorliegenden Arbeit wird ein lange vernachlässigter Bau der Sakralarchitektur des 11. Jahrhunderts wieder in den Fokus der Forschung gerückt. Das im Jahr 714 vom fränkischen Hausmeier Pippin und seiner Frau Plektrud an den friesischen Missionsbischof Willibrord gestiftete Kloster Susteren ist nicht nur eines der ältesten der heutigen Niederlande, sondern durch seine Funktion als karolingische Grablege von besonderem Rang. So ist seit dieser Zeit eine Frauenkommunität im Kloster nachweisbar, das sich zu unbekannter Zeit verfassungsrechtlich zum freiweltlichen Stift wandelte. Der hier vorgestellte Bau weist direkte Bezüge zu einem der ranghöchsten Frauenstifte des Reiches in Essen auf und ist ein wesentlicher Vertreter der sogenannten Essen-Werdener Gruppe. Die bis auf den Westbau weitgehend erhaltene Bausubstanz der ehemaligen Frauenstiftskirche wird im Rahmen dieser Arbeit sowohl typologisch als auch stilgeschichtlich untersucht.