Beschreibung
Für die Entdeckung der eigenen Homosexualität sind die fünfziger Jahre in Deutschland keine gute Zeit. Umso prägender wird für Peter Bermbach 1952 der erste Ausbruch ein anderthalbjähriger Studienaufenthalt in Kalifornien, der in Hollywood nicht zuletzt den Ehrgeiz auf eine eigene Filmkarriere beflügelt. Ein Doktortitel in Romanistik verhilft dem Autor 1959 zu einer Lektorenstelle beim renommierten Kindler-Verlag in München, die er wenig später nach einem Gerichtsverfahren im Zeichen des Schandparagraphen 175 A aufgibt, um seinen Lebensmittelpunkt endgültig nach Paris zu verlegen.
Literatenszene und Bohème des linken Seine-Ufers eröffnen ungeahnte Freiheiten und berufliche Möglichkeiten: Als Zeitungskorrespondent und Fernsehjournalist, der schnell mit Le tout Paris bekannt ist, vom jungen Karl Lagerfeld bis zu Suzy Mante-Proust, von Julien Green bis zu Jean Marais. Die deutsche Herkunft kann dabei Bürde wie Empfehlung sein. In subtilen TV-Porträts und Reportagen bringt er Zeitschriftenlesern und Fernsehpublikum seiner Heimat Persönlichkeiten wie Claire Goll, Clara Malraux und Elisabeth Bergner, François Truffaut und Jacques Tati, die Welt des Adels und der Haute Couture nahe. Von solchen mitunter amüsanten, manchmal anstrengenden Begegnungen erzählt dieses Buch.
Peter Bermbach, geb. 1931 in Usingen/Taunus, ist ein deutscher Journalist und Filmemacher. Bermbach absolvierte Studien der Kunstgeschichte und Philosophie und lebt seit 1960 in Paris. Er ist promovierter Romanist, Journalist und war Mitbegründer der Zeitschrift ART. Außerdem ist er für verschiedene Zeitungen, Radio- und Fernsehsender als Kulturjournalist tätig.