Beschreibung
Das zwischen 1584 und 1593 errichtete “Neue Lusthaus” in
Stuttgart galt als herausragender Repräsentant der
Architektur seiner Zeit. Durch den späteren Umbau zum
Hoftheater stark in seiner ursprünglichen Erscheinung
entstellt, wurde das Bauwerk in seinen letzten Resten 1902
abgetragen. Als einer der frühesten neuzeitlichen Vertreter
einer höfischen Fest- und Unterhaltungskultur nördlich der
Alpen und als Meisterwerk der Bau- und Zimmermannskunst
geriet es erst in jüngerer Zeit wieder in den Fokus des
öffentlichen und wissenschaftlichen Interesses. Die in
diesem Band versammelten Beiträge setzen sich mit dem
architektur- und kulturgeschichtlichen Kontext dieses
Bauwerks auseinander. Dabei werden besonders Voraussetzungen
und Hintergründe beleuchtet, welche die Eigenheiten und
Merkmale der Baukunst in den letzten drei Jahrzehnten vor
dem Ausbruch des 30jährigen Krieges im deutschen Sprachraum
mit ihren unterschiedlichsten regionalen Ausprägungen
maßgeblich bestimmt haben. Die zwischen Gotik und
Renaissance oszillierende Architektur “um 1600” provoziert
in ihrer Uneindeutigkeit und multiplen Lesbarkeit Fragen,
denen sich renommierte Fachleute widmen.