Beschreibung
Raphael Breuer (1881 – 1932) gilt als einer der
profiliertesten Vertreter der deutsch-jüdischen Orthodoxie
im frühen 20. Jahrhundert. Als Bezirksrabbiner von
Aschaffenburg machte er sich einen Namen als Kultur- und
Gesellschaftskritiker in der Tradition seines Großvaters
Samson Raphael Hirsch (1808 – 1888). Unter dem Eindruck
des ersten Weltkrieges schrieb Breuer einen Kommentar zum
biblischen Josuabuch, “das von Kämpfen und Siegen, von
Landerwerb und Landverteilung redet”. Überraschenderweise
eröffnet Breuer aber zugleich eine kritische Perspektive auf
die Bestrebungen des zeitgenössischen Zionismus.
Prof. Dr. Matthias Morgenstern, Seminar für
Religionswissenschaft und Judaistik/Institutum Judaicum der
Eberhard Karls-Universität Tübingen