Beschreibung
Einige zentrale Probleme der EU-Integration der post-sozialistischen
Länder gründen im geringen institutionellen Vertrauen. Da – als Folge des
Sozialismus – gegenüber dem Staat und seinen Institutionen eine “Kultur
des öffentlichen Misstrauens” herrscht, wird Vertrauen weiterhin primär in
informelle soziale Netzwerke investiert: In allen Lebensbereichen kommt
der Familie und dem Kreis vertrauenswürdiger Freunde, Mitschüler, Kollegen
und Nachbarn eine überragende Bedeutung zu. 18 Volkskundler, Ethnologen,
Soziologen und Historiker präsentieren hier ihre empirischen Studien in
Bulgarien, Estland, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Tschechien und
der Slowakei. Sie zeigen den graduellen Wandel der Netzwerke wie auch
nationale Unterschiede im Ausmaß an öffentlichem und privatem Vertrauen
auf.
Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Roth, emeritierter Professor
für Volkskunde/Europäische Ethnologie der Ludwig-Maximilians-Universität
München. Schwerpunkt in der Forschung ist Südosteuropa