Beschreibung
In dieser empirischen Studie werden die Betrachtungsweisen der Aleviten
mit teilweise sich widersprechenden Ein- und Abgrenzungsprozessen
aufgezeigt sowie der Struktur des Alevitentums nachgegangen. Der
Schwerpunkt der Forschung gilt dabei in erster Linie den
Eigendefinitionen, die zur übergreifenden alevitischen Zugehörigkeit im
Widerspruch und zueinander in Konkurrenz stehen. Religiöse, sprachliche
und staatsbürgerliche Zugehörigkeit, politische Vorstellungen und mögliche
Zukunftsperspektiven werden in ihrer Heterogenität beschrieben. Die zweite
Generation der Aleviten mit ihren diversen Zugehörigkeiten spiegeln die
Realität der bundesrepublikanischen Gesellschaft wieder. Das impliziert,
dass immer mehr deutsche Staatsbürger islamischen Glaubens und vielleicht
gar mit einer anderen als der deutschen Sprache aufgewachsen sind. Diese
Merkmale stehen wiederum in Bezug zu anderen kollektiven und ethnischen
Zugehörigkeitskriterien. Die Aleviten stellen somit eine Vielfalt dar und
sind dennoch Bestandteil dieser Bundesrepublik Deutschland und
insbesondere – durch die wachsende Zahl der Einbürgerung – deutsche
Staatsbürger.
Hülya Tasci, Dr. rer. pol., geb. 1970. Studium der Politischen
Wissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und an der
Freien Universität Berlin, Schwerpunkt Migrations- und
Minoritätenforschung. Zuvor Tätigkeit in diversen Beratungsstellen.
1990 – 1994 Studium der Sozialarbeit an der Fachhochschule Dortmund,
Schwerpunkt Bildungs- und Beratungsarbeit.