Beschreibung
Mit den Aquarellen Tshelantendes (Djilatendo), die in den
30er-Jahren in der Kolonie Belgisch Kongo entstanden, ist
eine Maltradition belegt, die ihren Ausgang in den örtlichen
Wandmalereien nahm und – durch die Initiative eines
belgischen Kolonialbeamten auf Papier
übertragen – Brüssel erreichte.
Die Malereien, in denen der Kolonialalltag verbunden mit den
eigenen Ornamenttraditionen dargestellt ist, zeugen von dem
Entschluss des Künstlers, sich von der Diskussion über die
kolonialen Veränderungen nicht ausschließen zu lassen Auf
transportable Papierformate gebannt, wechseln die gemalten
Alltagsszenen Ort und kulturellen Kontext und eröffnen den
europäischen Betrachter/innen den Blick sowohl auf die
30er Jahre in der zentralafrikanischen Kolonie als
auch – rückblickend – auf die Rezeptionsgeschichte
afrikanischer Malerei in Europa.