Beschreibung
Die bekanntesten Notturnos sind besonders in der Vorweihnachtszeit in
zahlreichen Reproduktionen gegenwärtig: Die Anbetungsszene mit dem
Jesuskind, der die Dunkelheit überstrahlt und vor dessen überirdischer
Leuchtkraft die Anwesenden sich mit vorgehaltener Hand zu schützen suchen.
Aber die Darstellungsweisen des Helldunkels in italienischen Notturnos des
15. und 16. Jahrhunderts zeigen sich nicht nur in Form eines “sakralen
Lichtes in der dunklen Nacht”, sondern sind außerordentlich vielfältig. Doch
wie kommt es zu dieser Vielfalt und wie ist sie in der italienischen
Kunsttheorie begründet?
Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind die italienischen kunsttheoretischen
Schriften des 15. und 16. Jahrhunderts – exemplarisch werden die Schriften
von Cennino Cennini, Leone Battista Alberti, Leonardo da Vinci, Giovanni
Lomazzo und Giorgio Vasari analysiert – und die konkreten Darstellungsweisen
des Helldunkels in Notturnos von Taddeo Gaddi bis Tintoretto.