Beschreibung
Der Moderne ist der Mythos Metapher des Unverfügbaren.
Wissenschaftlichkeit gilt ihr dagegen als Prototyp ihres eigenen Willens
zu durchgängiger Rationalisierung sämtlicher Lebensbereiche.
Mit den philosophischen Entwürfen Ernst Cassirers und Kurt Hübners
vergleicht die Arbeit zwei methodisch völlig verschiedenartige Versuche
der begrifflichen Bewältigung von Mythos und Wissenschaft. Sie
rekonstruiert die immanente Logik der jeweiligen Systematik, untersucht
die daraus resultierende Argumentatitonsstruktur und kritisiert das
Verhältnis von Ansatz und Durchführung beider Entwürfe. Der Versuch
metaphorischer Bändigung von Resistenzbereichen der Rationalität
begegnet sie mit einem Plädoyer für eine Revision des
Philosophiebegriffes.
In engagierter Auseinandersetzung mit den mythos- und
wissenschaftstheoretischen Entwürfen Cassirers und Hübners entwickelt
die Studie das Programm eines Denkens, dem Mythos und Wissenschaft als
Parameter des modernen Lebensgefühls zugleich Katalysatoren der
Rückgewinnung anderer Subjektivität als konstitutivem Element
philosophischer Theoriebildung sind. Damit stellt sie sich in die
Tradition des zur Symbolphilosophie transformierten Paradigmas der
Transzendentalphilosophie und leistet zugleich einen originellen Beitrag
zur Interpretation des Cassirerschen Konzeptes einer Philosophie der
symbolischen Formen.