Beschreibung
Die Disziplin der “Medienethik” wird zur Sensibilisierung mit dem Ziel der Normbildung herangezogen, um Defizite im Bereich der Medienangebote, der Mediennutzung sowie der Programminhalte aufzuzeigen. Sie soll alternative Handlungskonzepte anbieten, anhand derer die Qualität und Angemessenheit medialen Handelns bewertet werden können.
Die Forderung nach einem ethischen Regelwerk wird vor allem dann verstärkt erhoben, wenn in spektakulären Einzelfällen Lügen, Fälschungen und Manipulationen sowie Verletzungen des Persönlichkeitschutzes innerhalb der Berichterstattung nachgewiesen werden können.
Eine hinreichend fundierte Medienethik muss aber über solche fallbezogenen Erörterungen hinausgehen und statt dessen die Strukturbedingungen und Handlungsspielräume aufzeigen, unter denen Journalisten in einer kommerziell orientierten Medienlandschaft agieren. Daher stellt sich in dieser Publikation explizit die Frage, welchen grundlegenden Beitrag abstrakte philosophische Moralkonzeptionen für die journalistische und allgemein die mediale Praxis leisten können. Weiterhin wird diskutiert, wie effektiv die bereits existierenden publizistischen Selbstkontrollinstanzen – etwa in Form des Deutschen Presserates – faktisch arbeiten. Neben den medienethischen Steuerungsmechanismen in den USA wird der Fokus auch auf die osteuropäische Medienentwicklung gelegt.
Prof. Dr. Christan Schicha ist Standortleiter und Dekan im Fach Medien- und Kommunikationsmanagement an der Mediadesign Hochschule in Düsseldorf.