Beschreibung
Im Jahr 1941 prägte Alfred Delp in Fulda vor für
Männerseelsorge Verantwortlichen das Wort von “Deutschland
als Missionsland”, ein Befund, dem nicht mehr beizukommen
sei durch Intensivierung der überkommenen Seelsorgsmethoden;
dieser Zustand wurzele in der “Gottesunfähigkeit” des
modernen Menschen, die in Wechselbeziehung stehe mit der
“Verkümmerung” jener Organe, die empfänglich machen für
Gott und sein Wort. Diese Befindlichkeit ist in Delps
Deutung mit verantwortlich für die politischen und
gesellschaftlichen Zustände, die die damalige Situation in
Deutschland ausmachen.
Der 1. Katholikentag nach dem Krieg 1948 in Mainz griff
zwar Delps Stichwort auf, folgte aber seiner Analyse und
seinen Therapievorschlägen nicht. Die heutige Situation
drängt dazu, auch in ökumenischer Hinsicht neu zu fragen
nach den Erkenntnissen Delps und seiner Gefährten.
Bernhard Boudgoust, Pastoralreferent und
Religionspädagoge in Mannheim. 1. Vorsitzender der
Alfred-Delp-Gesellschaft Mannheim e. V.
Günther Saltin, lic. theol, em. Religionslehrer in
Saarbrücken und Mannheim.