Beschreibung
Historienfilme erfreuen sich andauernder Beliebtheit. Sie
reflektieren und prägen Geschichtsbilder. Diese Kraft
beinhaltet zugleich die Gefahr der Instrumentalisierung: Die
geschichtskulturelle Aufarbeitung belegt überzeugend, wie
das Genre propagandistisch zur politischen
Legitimationsstrategie verkommen kann.
Der teuerste NS-Film Kolberg (D 1945) sollte kurz
vor Kriegsende die deutsche Bevölkerung zum Durchhalten
motivieren. Die Forschung bezeichnet den Film daher gerne
als idealtypischen Durchhaltefilm. Doch welche Merkmale
machen aus dem Historienfilm Kolberg einen
Durchhaltefilm?
Auch heutzutage werden Historienfilme mit bedenklichen
Botschaften produziert, sie werden jedoch zu wenig
hinterfragt. Berechtigt stellen sich daher die beiden
folgenden Fragen: Welche modernen Durchhaltefilme gibt es?
Was können sie uns über eine Gesellschaft und deren Umgang
mit Geschichte mitteilen?
Die vorliegende Arbeit geht diesen Fragen nach und
berücksichtigt dabei die Rezeptionsweisen der
unterschiedlichen Publika. Damit liefert sie einen
geschichtswissenschaftlichen und einen
geschichtsdidaktischen Beitrag zur Erforschung der
Geschichtskultur.