Beschreibung
Was kommt nach der Postmoderne, die sich – besonders in der amerikanischen
Literatur – mittlerweile als literarische Tradition erschöpft hat? Um
diese Frage beantworten zu können, die auch immer eine Frage nach den
Befindlichkeiten einer ganzen Epoche ist, analysiert die
Literaturwissenschaftlerin Maria Moss die
zeitgenössische nordamerikanische Literatur (1980 bis Anfang des 21. Jahrhunderts) anhand eines anthropologischen Musters, welches aus der
Mythostheorie des Philosophen Hans Blumenberg entwickelt ist. Blumenberg
hat in seinen Schriften – besonders in Arbeit am Mythos und
Höhlenausgänge – ein Muster der Weltbewältigung entworfen, welches den
Individualisierungstendenzen und dem Bedeutungsschwund unserer Zeit
entgegenwirkt. Das anthropologische Muster bezeichnet Formen der
Realitätsbewältigung, deren kreative Auslegung die Rückkehr mimetischer
Vorstellungen – weniger als Bestätigung des Bekannten, sondern vor allem
als Bewältigung des Unbekannten – in ausgewählten Texten der
zeitgenössischen nordamerikanischen Literatur verdeutlichen und verstehen
hilft.