Beschreibung
Der Ende 1991 mit der Madrider Friedenskonferenz begonnene
Nahostfriedensprozeß, in dessen Zentrum die Lösung des
israelisch-palästinensischen Konfliktes steht, markiert einen
fundamentalen Wendepunkt im Nahostkonflikt. Die seit Jahrzehnten virulente
Frage nach der Anerkennung und der politischen Gestaltung des
Selbstbestimmungsrechts der Palästinenser ist irreversibel und mit
vorrangiger Priorität auf die Agenda der am Friedensprozeß beteiligten
Staaten gerückt. Dennoch scheint dieser Prozeß seit den israelischen
Wahlen im Mai 1996 in eine Sackgasse geraten zu sein. Es wird deutlich,
daß der israelisch-palästinensische Konflikt, der in seinem Kern aus dem
Anspruch zweier Völker auf dasselbe Land hervorging, sich gegenwärtig
verstärkt in der Auseinandersetzung diversifizierter und heterogener
Gesellschaften präsentiert. Die Beiträge des vorliegenden Buches
fokussieren den Friedensprozeß der letzten sechs Jahre unter
Berücksichtigung zentraler Entwicklungen der israelischen und der
palästinensischen Gesellschaft. Die Analysen zeigen Hemmnisse und
Perspektiven des Friedensprozesses auf. Ausblicke auf die syrische und
jordanische Positionierung verdeutlichen die regionale Bedeutung und
Komplexität der israelisch-palästinensischen Annäherung.
Ferhad Ibrahim ist Privatdozent für
Politik und Zeitgeschichte des Vorderen Orients am Institut
für Internationale Politik und Regionalstudien an der FU
Berlin.
Abraham Ashkenasi ist Professor am Institut für
Internationale Politik und Regionalstudien an der FU Berlin.