Großstadtbild und Großstadtmetaphorik in der deutschen Malerei

ab 35,90 

Martina Padberg

Vorstufen und Entfaltung 1870-1918

ISBN 978-3-8258-2549-3
Band-Nr. 10
Jahr 1995
Seiten 272
Bindung gebunden
Reihe Bonner Studien zur Kunstgeschichte

Artikelnummer: 978-3-8258-2549-3 Kategorien: ,

Beschreibung

Die Entstehung der modernen Großstadt im 19. Jahrhundert bedeutete eine
Revolutionierung der menschlichen Lebensorganisation. An die Stelle
architektonischer Eindeutigkeit, räumlicher Begrenzung und historischer
Dimensionen traten Anonymität, Kollektivität und Flüchtigkeit als neue
Erfahrungswerte. Gleichzeitig wurde die Darstellung der Großstadt zu
einer zentralen Aufgabenstellung in Kunst und Literatur.
Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Entdeckung und
Entfaltung dieses Themas in der deutschen Malerei der Wilhelminischen
Epoche und zeigt, daß parallel zum Verlust sinnstiftender
Einheitlichkeit im Stadtgefüge neue Perspektiven der Stadtdarstellung
entwickelt wurden. Anfangs geschah dies im privaten Zusammenhang und im
Sinne einer Fragmentierung: An die Stelle von Kathedrale oder Rathaus
trat der Blick auf den Hinterhof und auf den Bauplatz. Um
1900 konnte sich
das Großstadtbild in der deutschen Malerei dann als Gattung etablieren.
Anregend wirkten dabei Impulse, die von der französischen Malerei des
Impressionismus und vom literarischen Naturalismus
ausgingen. An diese
neu entdeckten Möglichkeiten knüpften auch die expressionistischen
Künstler an, deren Beiträge den Höhepunkt der Großstadtmalerei
markieren. Das Thema „Großstadt“ verbindet sich dabei mit dem Anspruch
auf Modernität und Avantgarde. Gründliche Einzelanalysen zeigen, daß die
„Krise der Vedute“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Bildlösungen
transformiert werden konnte, die dem antinomischen Wesen der Großstadt
entsprechen.