Beschreibung
Black Economic Empowerment (BEE) ist mehr als ein Schlagwort. In Südafrika bildet dieser Imperativ den Kern der sozialen Transformation. Sie soll 350 Jahre der Entmachtung verschiedener Bevölkerungsgruppen durch die weiße Elite der europäischen Einwanderer überwinden. Sklaverei, Kolonialismus und Apartheid haben eine monströse Verzerrung einer staatlichen Gemeinschaft geschaffen. BEE gilt als wichtigste Strategie, die tiefen Risse der ehemals gesetzlich verankerten Trennung von “Rassen”zu schließen. Ihr zentrales Ziel ist der gesellschaftliche Ausgleich. Ob er im angemessenen Zeitrahmen gelingt, stellt für das Neue Südafrika nicht nur im übertragenen Sinn die Existenzfrage über “Sein oder Nichtsein”. Im Band “To BEE or not to be” untersucht ein sozialanthropologisches Forschungsteam am Beispiel der Weinindustrie die bisherigen Erfolge und Schwächen von BEE aus der Sicht der unmittelbar Betroffenen. Die ungleichen Besitzverhältnisse im “Traumland” der Kapregion blieben bisher weitgehend unangetastet. Gerade deshalb liefert Südafrikas Weinwirtschaft ein aufschlussreiches Barometer für die Umsetzung von sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit.