Beschreibung
Seit jeher gehört die Geschichte des Eherechts zu den
zentralen Gegenständen der germanistischen Rechtsgeschichte.
Ältere Monographien des 19. und des 20. Jahrhunderts haben
die Institution Ehe vornehmlich aus dem Blickwinkel der
Eheschließung und der persönlichen und der
vermögensrechtlichen Ehewirkungen erschlossen, erscheinen
jedoch rückblickend als mitunter spekulativ, nicht selten
sogar als ideologisch gefärbt und neigen zu unangemessenem
Dogmatisieren; neuere Arbeiten mit zeitlich und räumlich
weiter ausgreifender Perspektive und sozialgeschichtlicher
Ausrichtung haben das Forschungsgebiet erheblich bereichert,
beschränken sieh aber zumeist auf einzelne Quellen und
Quellengruppen oder greifen Einzelprobleme der
Eherechtsgeschichte heraus. Das Ziel der vorliegenden
Untersuchung besteht darin, unter kritischer Würdigung
älterer Forschungsansätze eine Gesamtsicht
frühmittelalterlichen Ehe- und Ehescheidungsrechts zu
zeichnen.