Beschreibung
Der Umgang mit jungen Straftätern ist seit jeher öffentlich
umstritten; er bietet zugleich Möglichkeiten, neue
Sanktionskonzepte zu erproben. Während Politiker und
Medienvertreter um die öffentliche Sicherheit besorgt sind,
geht es Juristen und Kriminologen um rechtsstaatlich
tragfähige und erzieherisch wirksame Maßnahmen, die geeignet
sind, kriminelle Karrieren abzubrechen.
Der im Jahre 2013 eingeführte “Warnschussarrest” ermöglicht
gegenüber jugendlichen und heranwachsenden Straftätern eine
Kombination von kurzzeitiger geschlossener Unterbringung und
anschließender Bewährungshilfe; ein Instrument, das viele
Kritiker hat und recht selten angewendet wird. Der
Kriminologe Michael Kubink und seine wissenschaftliche
Schülerin Carolin Springub treten dieser Skepsis entgegen
und zeichnen Konturen eines neuen Sanktionsmodells, das
Kompromissfähigkeit anstrebt.
Michael Kubink ist seit 2006 Professor an der
Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln
und seit 2014 Justizvollzugsbeauftragter des Landes
Nordrhein-Westfalen.
Carolin Springub ist zurzeit Rechtsreferendarin und
promoviert bei Michael Kubink mit einem strafvollzuglichen
Dissertationsthema.