Beschreibung
Menschen mit körperlichen oder kognitiven Beeinträchtigungen
sehen sich in der äthiopischen Gesellschaft zahlreichen
ablehnenden sozialen Reaktionen ausgesetzt. Die Gründe dafür
sind hauptsächlich bei negativen Bewertungen dieser
Beeinträchtigungen zu suchen. Diese Bewertungen wiederum
sind zum größten Teil religiös bedingt.
Die Äthiopisch-orthodoxe Kirche widerspricht von ihrer
Theologie her allen diesen negativen Bewertungen und
verurteilt alle Formen von diesbezüglichen
Diskriminierungen. Gleichwohl tut sie in der Praxis zu
wenig, um die tatsächliche Ablehnung von Menschen mit
Beeinträchtigungen zu überwinden. Vor diesem Hintergrund
werden Strategien vorgeschlagen, wie dieses Ziel erreicht
werden kann.
Kai Merten ist evangelischer Pfarrer und
lehrt als Privatdozent für Religionsgeschichte an der
Philipps-Universität Marburg.